Innerhalb der Fangemeinschaft ist er kein Unbekannter: Kevin Iglesias hat vor allem über soziale Netzwerke nationale und internationale Kontakte zu Tokio Hotel-Fans auf der ganzen Welt gewonnen und auch die Presse berichtete bereits über ihn und die Inspiration durch Bill Kaulitz. So wurde beispielsweise sogar selbst ein kurzes Interview, welches via Das Ding während der Tokio Hotel Feel It All-Tour aufgenommen wurde, mit spa-nischen Untertiteln ins Internet gestellt.
Facebook Kevin Iglesias
Damit ihn auch die spanischsprachigen Fans, von denen er vor allem aus Südamerika kontaktiert wird, verstehen können. Kevin Iglesias ist nicht nur Fan, sondern auch Sprachrohr einer Generation, die Tokio Hotel auch nach der Teenie-Phase zur Seite steht. Des Weiteren ist er Sprachrohr und Gesicht einer einzigartigen Community, die sich wohl jede Band dieser Welt wünscht. Spheniscidae hat mit ihm gesprochen.
Jeder kennt den „peinlichen“ Tokio Hotel-Fan Angie. Auf Youtube setzte sie sich legendär für Bill & Co. ein. Was unterscheidet dich von ihr?
Nicht, dass sie Fan von Tokio Hotel war wurde ihr zum Verhängnis. Den Spott verdiente sie sich durch ihre grausame Wortwahl, die üble Grammatik und dem ständigen Wiederholen ihrer Nörgeleien. Der Unter-schied ist, dass ich als Fan Loyalität zeige und treu bin. Nach dem Ein-wirken von Außen distanzierte sie sich von der Band.
Heißt auch du musstest negativen Reaktionen von Fremden stand-halten?
Vor allem in der Anfangsphase, in der TH berühmt wurde. Ich stylte mir wilde Manga-Frisuren, griff zum Kajalstift und begann Klamotten zu tragen, die der Gesellschaft als extrem aufstießen. Kontra gab es via Inter-net, in der Schule und selbst mitten auf der Straße.
Welche Gründe haben dich zu jahrelanger Fantreue bewegt?
Neben der Musik und den Texten schlicht und einfach das Gefühl, dass mir vermittelt wird. Vor allem Bill hat mich schon immer inspiriert. Mir Mut gegeben mich auszuprobieren und meinen eigenem Stil zu finden. Ich testete seine Looks an mir aus und behielt einfach, was mich ausmacht. So sahen mich die Menschen immer wieder als Bill-Kopie, später das Ergebnis meiner Experimente: Mich. Kevin.
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Nie hast du daran gedacht, dich abzuwenden?
Einen kleinen Einschnitt gab es mit dem Album Humanoid. Es sprach mich nicht an. Hier sollten Fans auf die Schnelle zufriedengestellt werden und das Management wollte reicher werden. Meiner Liebe für die Band tat das aber keinen Abbruch. Ich habe TH nie nicht gemocht. Heute dafür wieder umso mehr, da sie wieder authentisch sind. Sie machen wieder Musik, die ihnen und den Fans gut tut. Künstler und Hörer können sich wieder zu 100% identifizieren.
Wie hast du die Berichterstattung zu Kings of Suburbia und zur dazugehörigen Tour erlebt und wie sieht es in der Realität aus?
Die Klatschpresse hat das Album zerrissen. Meiner Meinung nach nutzten die entsprechenden Redakteure diese Artikel als Retourkutsche. Die Band will Berichte über ihre Musik in den Zeitungen lesen und nicht über ihr Privatleben. Deshalb geben sie irrelevanten Medien keine Interviews mehr. Das haben die Schreiber nicht verkraftet.
Meiner Meinung nach veröffentlicht die Presse viel zu schlecht recherchierte Artikel
Sie berichteten auch von den kleinen Locations der Feel It All Part 1-Tour. Sie wollten das als Flop verkaufen. Doch die kleinen Locations waren längst gebucht, als lange nicht klar war, wie das Album einschlagen würde. Selbst wenn es wochenlang auf Nummer 1 platziert gewesen wäre. Die Tour wäre dennoch so gelaufen, wie sie gelaufen ist. Vor allem sollten die Auftritte auch ihre Nähe zu den Fans demonstrieren. Nach Jahrelanger Pause war es ein Anliegen, eine intimere Atmosphäre zu schaffen.
Dies hätte also nichts am Umfang der Tour geändert?
Die Auftritte in kleinem Rahmen waren von Anfang an geplant und festgelegt. Außerdem sind die Verkäufe seit Zimmer 483 radikal gesunken. Es kann sich also um kein geflopptes Comeback handeln. Die Journalisten erwarten noch immer Durch den Monsun-Dimensionen. Professionelle Journalisten jedoch hängen sich nicht an Geschehnisse, die 10 Jahre her sind.
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Recherchen über Werke, die vielleicht vor nur 5 Jahren veröffentlicht wurden, hätten realistischere Vergleiche in den Berichten zur Folge gehabt. Doch um dann noch einen Bericht erstellen zu können... Das ist den Medien offensichtlich überwiegend zu schwer gefallen. Des Weiteren muss der immense Konsum von Musik über das Internet, der noch immer zunimmt, beachtet werden.||